Montag, 24. Juni 2013

Eine Stunde geschenkte Zeit

Der Donnerstag Nachmittag brachte Abwechslung in den Tag von Ilse Steffen und Amalie Levenhagen. Die beiden 97-jährigen Damen leben im Altenpflegeheim „Am Georgengarten“ in Dessau-Ziebigk und erwarteten gut gelaunt ihre beiden Gesellschafter. Klaus Scholz, ehrenamtlicher Seniorenbeauftragter der Stadt, und Dr. Joachim Zagrodnick, Ärztlicher Direktor des Städtischen Klinikums Dessau, schenkten den beiden eine Stunde ihrer Zeit.
 
Gut laufen können sie nicht mehr, deshalb findet der Ausflug ins Grüne an diesem heißen Junitag per Rollstuhl statt. Die betagten Damen verstehen sich gut und erzählen ihren Begleitern von ihrem Leben im Heim. „Uns geht es gut, wir bekommen noch Besuch“, sagt Ilse Steffen. Das Glück haben andere Heimbewohner nicht. „Die Kinder sind selbst oft schon im Seniorenalter oder leben - wie meist auch die Enkel - weit entfernt. Das führt zur Vereinsamung“, weiß Klaus Scholz. Dabei sind Ansprache und Zuwendung so wichtig. „Es reicht oft wirklich eine Stunde, in der man einen hilfsbedürftigen Menschen besucht. Reden und ganz praktische Dinge erledigen, wie die Batterien im Hörgerät wechseln, das bringt schon viel.“ Davon ist Dr. Zagrodnick überzeugt und geht selbst mit gutem Beispiel voran. „Wenn das Ehrenamt stirbt, wird die Gesellschaft das nicht überleben“, glaubt der Chefarzt. „Natürlich haben wir alle Stress, aber es gibt auch die Freizeit. Wenn jeder davon pro Jahr oder pro Monat eine Stunde verschenkt, wäre schon viel erreicht“, so Zagrodnick.
 
Indessen sind die Ausflügler wieder im Heim angekommen. „Schön war es und vielleicht bis zum nächsten Mal“, verabschieden sich Amalie Levenhagen und Ilse Steffen von den Herren. Auch die anderen 80 Bewohner des Altenpflegeheims würden sich über ehrenamtliche Unterhalter freuen. Insofern hoffen die Initiatoren der Aktion „Zeit schenken“ auf viele Nachahmer in Dessau-Roßlau.
 
Wenn auch Sie einem Menschen Zeit schenken möchten, nehmen Sie zum Beispiel Kontakt auf mit:
 
Altenpflegeheim "Am Georgengarten", Leiter Peter Müller, Georgenallee 41, 06846 Dessau-Roßlau, Telefon: 0340 501-3903
 
Klaus Scholz, Seniorenbeauftragter der Stadt Dessau-Roßlau, Rathaus Zimmer: 474, Zerbster Straße 4, 06844 Dessau-Roßlau, Mail: seniorenbeauftragter@dessau-rosslau.de, Tel.: 0340 204-2757, Sprechzeiten: Dienstag von 10.00 – 11.00 Uhr
 
 

Freitag, 7. Juni 2013

Klinikum Dessau startet modernste Bestrahlungstherapie

Bundesweit erstmalig geht die neueste Generation der Bestrahlungstherapie in einer nicht universitären Medizineinrichtung in Betrieb. „Es ist ein Novum, von dem unsere Krebspatienten profitieren werden“, bestätigt Verwaltungsdirektor Dr. André Dyrna. Das Städtische Klinikum Dessau ist eins von zehn Kliniken in Deutschland und das erste in Sachsen-Anhalt mit einem solchen Hochleistungs-Linearbeschleuniger zur schonenderen Krebsbestrahlung.
 
Das TrueBeam™ STx mit dem Novalis® Radiochirurgie Programm von Brainlab® ermöglicht die nicht invasive Hochpräzisionsstrahlentherapie.Für den Patienten bringt das viele Vorteile. „Behandlungszeiten können verkürzt und meist ambulant durchgeführt werden. Als eine der fortschrittlichsten Methoden ist damit meistens eine schmerzfreie und schonende Strahlenbehandlung bei Tumoren in Kopf und Körper erreichbar“, berichtet Dr. Joachim Zagrodnick. Für den Ärztlichen Direktor des Städtischen Klinikums Dessau steigert sich dadurch das Leistungsspektrum der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie. „Die jetzt verfügbare Radiotherapie bietet Hoffnung für Patienten mit kritischen Zuständen, die bisher als nicht behandelbar galten und für solche, bei denen eine Operation nicht möglich ist“, so Zagrodnick.
 
Zehntelmillimetergenauer Präzisionsschub für Krebstherapie
Zwischen 50 und 80 Behandlungen pro Tag sollen künftig mit dem Hightech-Gerät durchgeführt werden. Der leistungsstarke Linearbeschleuniger rotiert um den Körper des Patienten und gibt die Strahlen aus den jeweils benötigten Winkeln auf den Tumor ab. Der computergesteuerte 6-D-Behandlungstisch bewegt sich automatisch in sechs Richtungen und erzielt dadurch eine exakte Position. Aus der Kombination eines Positionierungssystems und einer Planungs- sowie Behandlungssoftware mit einem Linearbeschleuniger gewinnen die Ärzte Informationen über Form, Größe und Lage des Tumors. Außerdem erleichtert sie die Vorbereitung und Überwachung des Patienten während der etwa 15-20-minütigen Behandlung. „Wir können dadurch die Strahlungsenergie zehntelmillimetergenau in wenigen Sekunden verabreichen und dem Patienten höchstmögliche Sicherheit bei der Bestrahlung geben. Bei vielen Tumoren kommt es auf eine exakte Bestrahlung an, um unmittelbar benachbartes Gewebe nicht zu schädigen. Das ist beispielsweise bei Gehirntumoren so. Und selbst atembedingte Tumorbewegungen, wie bei Lungenkarzinomen, werden von dem neuen System erfasst.“ Der Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Prof. Dr. Ilja Ciernik, erwartet, dass zuweisende Ärzte aus Mitteldeutschland künftig ihre Krebspatienten nach Dessau schicken.
 
Bildgesteuertes Radiochirurgiesystem jetzt vor Ort
Seit 2012 existiert mit dem Onkologischen Zentrum Dessau eine regionale Anlaufstelle für Patienten mit einer möglichen oder bereits diagnostizierten Krebserkrankung. „Hier arbeiten Spezialisten fachübergreifend und räumlich konzentriert zusammen. Diese Bündelung der Diagnostik und Behandlungsverfahren ist für Betroffene günstig und mit dem bildgesteuerten Radiochirurgiesystem werden wir den allerneuesten Ansprüchen zum Wohle unserer Patienten jetzt noch besser gerecht“, sagt Ciernik.
 
Dass sich diese Millioneninvestition für das Klinikum lohnt, davon ist auch der Verwaltungsdirektor überzeugt: „Wir sind eine hochmoderne Einrichtung. Dieser Maßstab verpflichtet dazu, in Diagnostik und Therapie immer auf dem aktuellen Stand zu sein. Mit dem neuen System komplettieren wir unser Leistungsprofil im positiven Sinne für die Patienten, aber auch für die Ärzte“, erklärt Dyrna. Denn die Investition erhöht auch die Attraktivität des Klinikums für Spezialisten. So zog der Medizinphysik-Experte Dr. Markus Wösle von Aurich nach Dessau, um mit diesem Radiochirurgie System arbeiten zu können.
 
Hochleistungsmedizin mit Zukunft
Das Städtische Klinikum Dessau ist mit 17 Fachbereichen eines der modernsten Krankenhäuser Deutschlands. Rund um die Uhr engagieren sich 1.500 Mitarbeiter am drittgrößten medizinischen Standort in Sachsen-Anhalt für rund 30.500 stationäre Patienten pro Jahr*. Ambulant werden jährlich über 66.000 Patienten behandelt* (*Stand jeweils 2012). Nahezu alle Spezialisierungen sind vor Ort zentral und somit vorteilhaft für den Patienten vereint. Zusätzlich bietet das Klinikum seit 2011 eine komfortable Hotelstation und etablierte mehrere interdisziplinäre Zentren. Überregionale Bedeutung besitzt beispielsweise das Onkologische Zentrum, das eng mit dem 1993 gegründeten Tumorzentrum Anhalt kooperiert. Hervorzuheben ist ebenfalls das zertifizierte Hautkrebszentrum Dessau-Anhalt mit Betreuungsmöglichkeiten auf internationalem Niveau. Als Akademisches Lehrkrankenhaus der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg fördert das Städtische Klinikum die medizinische Forschung. Medizinstudenten und angehende Ärzte absolvieren ihre Aus- und Weiterbildung, Fachärzte werden ausgebildet und Medizinkollegen besuchen die hier stattfindenden Tagungen und Symposien.
 
Städtisches Klinikum Dessau . Auenweg 38 . 06847 Dessau-Roßlau . Telefon: 03 40/5 01-0 . http://www.klinikum-dessau.de

Mittwoch, 5. Juni 2013

Städtisches Klinikum nimmt Evakuierte auf

Die Hochwassersituation spitzt sich in einigen Landesteilen weiter zu. „Für das Städtische Klinikum Dessau besteht derzeit keine Gefahr, so dass wir in der Lage sind, jederzeit Patienten aus evakuierten Einrichtungen aufnehmen zu können“, bestätigt Dr. Joachim Zagrodnick, ärztlicher Direktor.
 
Bereits am gestrigen Abend kamen 28 Patienten aus Bitterfeld an. Sie wurden stationär aufgenommen, zwei liegen auf der Intensivstation. Ein Patient traf heute im Klinikum ein, weil ihn sein ambulanter Pflegedienst aufgrund des Hochwassers nicht mehr erreichen konnte. „Generell haben wir ein Notprogramm vorbereitet, Notfallzimmer können bei Bedarf geöffnet und zusätzliche Mitarbeiterteams eingesetzt werden“, so Zagrodnick.
 
Das Klinikum hält ständigen Kontakt zum Krisenstab und zur Pressestelle der Stadt Dessau-Roßlau. „Wir stehen für die Patientenversorgung rund um die Uhr zur Verfügung und unterstützen auch sonst, wo es geht“, fasst Verwaltungsdirektor Dr. André Dyrna die Situation zusammen.
 
Städtisches Klinikum Dessau . Auenweg 38 . 06847 Dessau-Roßlau . Telefon: 03 40/5 01-0 . http://www.klinikum-dessau.de

Freudige Überraschung für Förderverein der Kinderklinik

Mit einem Wagen voller Kuscheltiere und Kinderbücher besuchten einige Stadträtinnen und Stadträte der Fraktion Die.Linke Dessau-Roßlau das Städtische Klinikum. „Wir haben in den letzten Monaten fleißig gesammelt und wollen nun den kleinen Patienten auf der Kinderstation eine Freude machen.“ Für die Abgeordnete Heidemarie Ehlert ist die Sachspende an den Förderverein der Kinderklinik Dessau e.V. eine Herzensangelegenheit. Als Mutter und Großmutter engagiert sich immer wieder gerne sozial. Die Plüschtiere, Spiele und Bücher stammen von Teilnehmern der Lebenswende-Feiern. Dabei legen die Jugendlichen Dinge in einen Koffer, die in ihrem bisherigen Leben wichtig waren und die sie nun nicht mehr brauchen. „Während die einen mit diesem Ritual ins Erwachsenenleben starten, freuen sich die nachfolgenden Generationen über die abgegebenen Sachen“, so Ehlert. Nach der Spendenübergabe an Verwaltungsdirektor Dr. André Dyrna und Chefarzt Dr. Uwe Mathony erlebten Heidemarie Ehlert und ihre Fraktionskollegen noch eine Führung durch die Kinderklinik. Chefarzt Mathony nahm sich Zeit für die Gruppe und berichtete ausführlich über die Möglichkeiten der sehr modern ausgestatteten und gestalteten Klinik. Die Gäste durften einen Blick in die Kinder- und Jugendzimmer werfen und sammelten wissenswerte Informationen beispielsweise zur Geburtenstatistik und zur Mitaufnahme der Eltern von erkrankten Kindern.
 
Städtisches Klinikum Dessau . Auenweg 38 . 06847 Dessau-Roßlau . Telefon: 03 40/5 01-0 . http://www.klinikum-dessau.de